Ingo goes to Magdeburg
7. Mai 2003 von Ingo KlausDas Finale des RAMADA-Treff-Cups ging vor wenigen Tagen in Magdeburg zuende. In fünf nach DWZ-Zahlen eingeteilten Kategorien wurde dort der Deutsche Amateurmeister ermittelt.
Ingo Klaus konnte sich im Vorrundenturnier in Aalen für die zweithöchste Gruppe qualifizieren. Wie es ihm aber im Finale erging, erzählt er am besten selbst …
Finale der Deutschen Amateumeisterschaft 2003 in Magdeburg
Nach meiner Qualifikation beim Süddeutschen Auswahlturnier im vergangenen Jahr in Aalen fuhr ich nun voller Erwartungen nach Magdeburg.
7,5 Stunden Fahrt mit dem Pkw waren mehr als anstrengend. So kam ich gegen 13.00 Uhr in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts an. Musste aber leider feststellen, dass meine Pension 3 Stadtteile vom Spiellokal entfernt war.
So kämpfte ich mich per Stadtkarte durch die Stadt. Gerade noch rechtzeitig um 14.30 Uhr kam ich zur Einschreibung ins Hansa-Treff Hotel.
Die erste Runde begann bereits um 15.00 , hier agierte ich spielerisch viel zu nachlässig. So opferte ich voller Erwartung bereits einen Bauern im Franzosen. Im Mittelspiel auch noch eine Figur, ohne genau dessen Korrektheit zu prüfen. Meine Berechnungen funktionierten einfach nicht, Null. Zu meinem Glück wurde mein Bezwinger später Co-Sieger.
Zur 2. Runde hatte ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf hinter mir. Da ich aber unbedingt gewinnen wollte, versuchte ich alles mit Schwarz. Konnte aber doch nur ein Remis erzielen. 0,5 aus 2 Partien — mein Auftakt ließ mich bereits mit Abreisegedanken spielen. Lag ich doch mit einer hohen DWZ recht weit oben in der Start-Rangliste. Aber meine Logiebuchungen ließen meinen Kampfgeist nochmals aufblitzen und ich gewann die 3.Rd., mit der Hoffnung die beiden letzten Parien auch zu gewinnen.
Am Sa morgen musste ich bei meiner besten Partie in diesem Turnier, einem Kieler Schachfreund nach 5 Std. geschlagen geben da ich in ein Selbstmatt rein lief. Die 5. Rd. Konnte ich dann gegen einen Braunschweiger Gegner noch gewinnen. So kam ich auf 2,5 aus 5 Partien bei einem Gegnerschnitt von DWZ 2050. Also immerhin noch 50 % und der 11.Platz in meiner Gruppe. Es hatten etwa 3/4 über 2000 DWZ.
Mein größtes Abenteuer aber waren die nächtlichen Streifzüge durch die Großstadt mit Stadtplan. So benötigte ich immer zwischen 30 und 50 Minuten zum Spiellokal. Ein weiteres Highligt war die Siegerehrung am Samstag abend von 21.00 – 0.30Uhr.
Beim prächtig organisierten Bankett im 4-Sterne Hotel, war hier fast alles vertreten, was Rang und Namen hat im Deutschen Schach-Präsidium. Am Sonntag morgen fuhr ich bei brütender Hitze mit gemischten Gefühlen wieder nach Hause. Damit hatte ich fast 2000 Km wieder mehr auf meinem Tacho.
Fazit; Bei der nächsten Deutschen werde ich sicher einen Tag mehr Urlaub einplanen für die Reisestrapazen …