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| Interessante Infos zu den Schweizer Mannschaftsmeisterschaft beim Schweizer Schachbund (Engener spielen in den Ligen NLA, NLB Ost, 1.Liga Ost, 3. Liga Ost). |
Schachspalte vom 12. Mai 2005
Wenn die Königin lockt ...
3. Runde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft im Schach: Das harte Duell gegen Titelaspirant SG Zürich, angeführt von Ex-Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi, erwartet Winterthur. Die Rolle des Aussenseiters, in der sich die Tössstädter befinden, wird durch den Unterschied von rund 100 ELO pro Brett zu Gunsten der Zürcher bestätigt; trotzdem scheidet der „Underdog“ mit einem 3:5 am Ende ehrenvoll aus der Affäre.
Grossen Verdienst daran trägt IM Martin Ballmann, seines Zeichens Organisator der Winterthurer Schachwoche und eine der Stützen des Klubs, dem ein erfahrener Grossmeister ins offene Messer läuft.
GM Vogt, Lothar (D) –
IM Ballmann, Martin
SMM 2005
Sizillianisch
1. e4 c5 2. c3 Sf6 3. e5
Angst vor den übermächtigen Dämonen „Sveshnikow“ und „Najdorf“? Mitnichten, denn bei Vogt ist in regelmässigen Abständen mit offenen und geschlossenen Sizilianern zu rechnen.
3. ... Sd5 4. Sf3 e6 5. d4 cxd4 6. cxd4 b6 7. Lc4 Lb7 8. 0–0 Le7 9. Lxd5 Lxd5 10. Sc3 Lc4 11. Te1 0–0 12. Da4!
Die richtige Fortsetzung auf die mit der Aufgabe des Läuferpaares eingeleitete Strategie, die den Nachziehenden an der Ausführung von d7-d5 hindert.
12. … Dc8 13. Lg5 Lxg5
Die ziemlich waghalsige Alternative besteht in 13. … f6, was die Kontrolle über d6 zumindest vorläufig aufrecht erhält.
14. Sxg5 Da6 15. Dd1 Ld3 16. d5
Auch 16. Sge4 garantiert Weiss eine deutliche Initiative. Irgendetwas scheint in der Eröffnung von Schwarz schief gelaufen zu sein, was der Sb8 und der Ta8 am eigenen Leibe zu spüren bekommen.
16. … Lg6 17. Te3 Dc4 18. b3 Df4 19. Sh3 Dh4 20. De2 a6
20. … Tc8, um eine abwartende Haltung einzunehmen, sieht natürlicher aus.
21. Tg3 b5 22. a4 Lh5 23. De3 b4 24. Se4 Lg6 25. Shg5?
In dieser Phase der Partie entgleitet dem Grossmeister sein Vorteil, den er sich bisher energisch erarbeitet hat und der mit 25. Sf4! festzuhalten ist. Der Damengewinn, auf den ersten Blick die Erklimmung des Olymps, erweist sich in Wahrheit als positionelle Bankrotterklärung.
25. … exd5 26. f3 dxe4! 27. Th3 Dxh3 28. Sxh3 exf3 29. gxf3 Sc6
Nach der Entwicklung seines Sorgenkindes behandelt Ballmann den Rest der Partie ausgezeichnet.
30. f4 Tae8 31. Te1 Lf5 32. Sf2 f6! 33. Dc5 fxe5 34. fxe5 a5
Ein merkwürdiger Stellungswandel! Trotz seines – zugebenermassen minimalen – Materialvorteils steht Weiss vermutlich glatt auf Verlust! Schwarz hat eine Festung aufgebaut, der weisse Gebieter klagt über eine eisige Brise und der Bauer e5 ist auf die Dauer unhaltbar.
35. Sh1 Le6 36. Te3 Tf4 37. Sg3 Tef8 38. Se4?
Verfehlte Aktivität (womöglich in Zeitnot?), doch guter Rat ist ohnehin teuer.
38. ... Tg4+ 39. Sg3 Td4 40. Se2 Td5 41. Dc1 Sxe5 42. Tg3 Sf3+ 43. Kg2 Tdf5 44. Da1 g6 45. Sd4 Sxd4 46. Dxd4 Ld5+
0-1
Sefan Zollinger
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