Interessante Infos zu den Schweizer Mannschaftsmeisterschaft beim Schweizer Schachbund (Engener spielen in den Ligen NLA, NLB Ost, 1.Liga Ost, 3. Liga Ost).


Schachspalte vom 3. März 2005
Stichkampf um den Titel des Vereinsmeisters

Spannender geht's nimmer: Am 8. März fällt die Entscheidung über den diesjährigen Vereinsmeister der SG Winterthur in Form eines Schnellschach-Wettkampfes über zwei Partien! Erzwungen hat dieses baldige Spektakel das tote Rennen in der Kategorie A zwischen Michael Bucher und Rolf Benz, die beide 5.5 Punkte aus sieben Runden totalisierten. Die Spielklasse C gewannen - ebenfalls gemeinsam - Christian Bachmann und Siegfried Jörke mit 5/7, während es in der Kategorie B nach einem Triumph von Dirk Orthmann (5.5/7) aussieht, obwohl ihn Eugen Fleischer theoretisch noch abfangen könnte. Nachfolgend eine hübsche Positionspartie des einen Co-Siegers.

Stebler, René-
Benz, Rolf

Vereinsmeisterschaft der SG Winterthur
Damenbauernspiele

Stellung nach dem 13. Zug von Schwarz

   Nach einer asymmetrischen, aber ruhigen Eröffnung fasst der Anziehende als Erster Mut und prescht mit seinen Königsbauern drohend voran.
14. g4?! Sde5 15. g5 h5 16. 16. Le2 g6 17. Sxe5 dxe5!?
   Wahrlich ein interessantes Konzept der Vorbeugung! Auf 17. … Sxe5 stünde Weiss mit 18. Le3 und 19. f4 nämlich eine zusätzliche Option zur Verfügung.
18. Le3 Tac8 19. f3
   Möglicherweise sollte Weiss seinen hellfarbigen Langschrittler nicht hergeben, denn alsbald entfaltet sein direkter Kontrahent gewaltige Kräfte.
19. … Dd8 20. h4 Sd4 21. Dd1 Sxe2+ 22. Dxe2 Tc6?!
   Ein Weg mit mehr Ambitionen und Risiken lässt sich mit 22. … f6!? beschreiten.
23. Sc4 La6 24. Td1 Td6 25. Txd6 Dxd6 26. Te1?
   Die Abwicklung 26. Sxd6 Lxe2 27. Tf2 Lxd6 28. Txe2 verspricht Weiss dank des wendigeren Läufers sowie der überlegenen Bauernstruktur Vorteil. Jetzt erhält Schwarz selbigen durch die unangenehme Fesselung auf der Diagonale a6-f1.
26. … Dc7 27. b3 f6 28. gxf6 Lxf6 29. Dh2 Lxc4 30. bxc4
   Im folgenden Ringen um strategische Pluspunkte besitzen beide Seiten etliche Alternativen, um die zahlreichen Schwächen des jeweiligen Rivalen aufs Korn zu nehmen.
30. … De7 31. Lf2 Td8 32. Lg3 Dd6 33. De2 Kh7 34. Tb1 Td7 35. Lf2 De7 36. De1 Df8 37. Kg2 Tg7! 38. Tb5 g5
   Der einzige Unterschied ist des Nachziehenden Energie gegen den weissen König, während Weiss nur harmlose Bauern erbeutet.
39. Lxc5 gxh4+ 40. Kf2 Df7 41. Df1 Dg6 42. Ke2 Dg3 43. Lf2 Df4 44. Dh3?
   Stebler hat sich heldenhaft verteidigt, greift nun aber - womöglich in Zeitnot - fehl. Nach 44. c5 oder Tb2 muss Schwarz, seinen Angriff aufrechterhaltend, stets den gefährlichen weissen c-Bauern einkalkulieren.
44. … Lg5 45. a4
   45. Tb2 Dc1 et rien ne va plus.
45. … Dd2+ 46. Kf1 Dd3+ 47. Ke1 Ld2+ 48. Kd1 Le3+ 49. Ke1 Dd2+

0-1

Sefan Zollinger

 

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